In den vergangenen Jahrzehnten hat sich der Tourismus zu einem schnell wachsenden und dynamischen Wirtschaftszweig entwickelt, sowohl als Treiber für die Entwicklung der alpinen Regionen in Salzburg-Tirol-Bayern, als auch als Motor für das Wachstum touristischer klein- und mittlerer Unternehmen (KMU). Lange Zeit galt die Tourismusbranche als krisensicherer Wirtschaftszweig mit vielen kleinen und häufig familiengeführten Unternehmen, allerdings wurde die Branche durch die Maßnahmen in Bezug auf die Covid-19 Pandemie besonders stark beeinträchtigt. Touristische Unternehmen, deren Mitarbeitende sowie regionale Institutionen und Tourismusverbände litten in erheblichem Maß an einer fehlenden Krisenfestigkeit (Resilienz).
Das Arbeiten in Hotellerie und Gastronomie wurde bereits vor der Krise durch zahlreiche Faktoren als wenig attraktiv wahrgenommen (bspw. Saisonalität, unregelmäßige Arbeitszeiten, vergleichsweise niedrige Löhne, starre hierarchische Strukturen). Die durch die Pandemie deutlich gewordene Fragilität und Krisenanfälligkeit der Branche hat diese Wahrnehmung allerdings nochmals negativ verstärkt und führte letztlich zu einer erhöhten Abwanderung von Mitarbeitenden in andere Beschäftigungszweige. Nicht nur die Pandemie stellte die Branche vor große Herausforderungen, hinzu kommen auch Entwicklungen wie der immer gravierender werdende Fachkräftemangel und die Transformation der Wirtschaft hin zu Klimaneutralität. Resiliente Unternehmen, die ein diversifiziertes Tourismus-Angebot bereitstellen, vermitteln mehr Sicherheit und können in einer Krisensituation besser reagieren.
Insofern ist es notwendig, resiliente Strukturen in der Tourismuswirtschaft zu entwickeln. In einem Wirtschaftszweig, der von Saisonalität gekennzeichnet und vom Klimawandel stark betroffen ist, wird Resilienz unabdingbar sein.
Das Projekt Resilienter Tourismus zielt darauf ab, Initiativen zur Steigerung der Krisenfestigkeit in den Destinationen der Projektregionen Bayern, Tirol und Salzburg umzusetzen. Dabei werden relevante Stakeholder auf unterschiedlichen Ebenen eingebunden. Auf Makroebene sind es die Destinationen, in welchen die Tourismusbetriebe und -verbände eingebettet sind; auf Mikroebene sind es insbesondere die Mitarbeitenden, die in den Tourismusbetrieben tätig sind. Ihre Resilienz-Kompetenzen und -Fähigkeiten zu entwickeln, ebenso wie jene der Tourismusbetriebe und -verbände, ist ein wesentliches Ziel des Projekts. Im Ergebnis soll die Wirtschafts- und Beschäftigungsentwicklung in der Tourismusbranche gestärkt werden. Eine gezielte Unterstützung ist im Kontext der vielfältigen Herausforderungen unabdingbar: Von der Bewältigung der Post-Pandemie-Phase, des damit verbundenen Fachkräftemangels, der Digitalisierung bis hin zur Transformation hin zu einem nachhaltigen und klimaneutralen Tourismus. Nur resiliente Unternehmen können zukünftigen Umwelt- und Umfeldveränderungen besser entgegentreten und in Krisensituationen besser reagieren.
Die Arbeitspakete des Projektes umfassen:
Neben einer Sensibilisierung für die Thematik werden auch eine gemeinsame Strategie bzw. Aktionspläne für die programmübergreifenden Tourismusherausforderungen entwickelt.