Die Herausgeber:innen und einige Autor:innen aus Frankreich, UK, Kanada, Serbien, Schweden, Italien und Österreich der Routledge Companion to Governance in the Arts World, die bei der AIMAC 2024 vortrugen.
AIMAC 2024

Verena Teissl vertritt die FH Kufstein Tirol bei internationalem Kulturmanagement-kongress AIMAC 2024

01.07.2024 | Research
Dr. Prof. (FH) Verena Teissl aus dem Studiengang Sport-, Kultur- und Veranstaltungsmanagement stellte ihre Forschungsergebnisse zur kulturellen Governance im Rahmen der ältesten Kulturmanagementkonferenz AIMAC in Lissabon vor.

Bei dem zweijährlich stattfindenden Kongress der International Association of Arts and Cultural Management (AIMAC) trugen Vortragende aus 49 Länder Forschungsprojekte und -ergebnisse vor. Dr. Prof. (FH) Verena Teissl Verena sprach über ihre Forschung zur Rolle von Interessensvertretungen bei kulturpolitischen Entscheidungsprozessen am Beispiel Österreich. Sie eröffnete damit Einblicke in ein bislang unterrepräsentiertes Forschungsfeld der politischen Partizipation in der Steuerung des nicht-staatlichen Kultursektors. Das bereits 1991 als internationales Netzwerk von Professor:innen, Forscher:innen und Praktikern des Kunst- und Kulturmanagements gegründet AIMAC-Konferenz ist die bedeutendste Austauschplattform für Kulturmanagementforschung.

AIMAC als Player in einem diversifiziertem Forschungsfeld

Der Anspruch der Konferenz liegt in der Förderung des Professionalisierungsprozess des Faches Kulturmanagement sowie der Forcierung des internationalen und interdisziplinären Austausches. Bei der Konferenz in Lissabon standen strategisches Marketing und Management, Kreativindustrien sowie zahlreiche Zusammenhänge zur Kulturpolitik im Fokus. Adressiert wurden diverse aktuelle Herausforderungen wie der Umgang mit strukturverändernden Marketinginstrumenten in Form von Influencern als nicht-professionelle Akteure, Arbeitsbedingungen in den Creative Industries und im nicht-staatlichen Kulturbetrieb sowie die vielfältigen Beziehungsebenen zwischen Kulturbetrieben und Kulturpolitik. Die Unerlässlichkeit theoretischer Fundierung für eine reflektierte Praxis drückte sich in unter anderem in kultursoziologischen und diskursanalytischen Kontextualisierungen aus. Dass es über nationale Unterschiede hinaus gemeinsame Anliegen gibt, zeigte sich in Thematisierung der Dekolonisierung von Kulturmanagement und Kulturbetrieben an Beispielen aus Thailand und den USA.

Die Zusammensetzung der Vortragssessions und Panels bot in der Durchmischung von Nachwuchs- und etablierten Forscher:innen eine befruchtende Dynamik. „Der Aufbau von Wissen ist ein schrittweiser Prozess“, so AIMAC-Gründer und Forschungsikone Francois Colbert. Das Ziel der Konferenz orientiere sich entsprechend „an der gegenseitigen Unterstützung zur steten Verbesserung“. Mit standing ovations wurde Francois Colbert nach über 30 Jahren Engagement verabschiedet.

Kulturelle Governance im nicht-staatlichen Kultursektor

Gemeinsam mit Wendy Reid (HEC Montreal) hat Dr. Prof (FH) Verena Teissl die Rolle der österreichischen Interessensvertretungen in einer Prozessstudie erforscht und mit kultureller Governance als sektorale Feldsteuerung kontextualisiert. Sowohl für politische Partizipation als auch für Arbeitsbedingungen im Kultursektor als noch junges Forschungsgebiet wurden die Forschungsergebnisse als impulsgebend aufgenommen. Die ausführlichen Forschungsergebnisse werden als Kapitel der Routlegde Companion to Governance in the Arts World“, herausgegeben von Wendy Reid, Ruth Rentschler und Chiara Donelli, im Herbst 2024 veröffentlicht.

„Wir agieren immer in einem nationalen und globalen Kontext. AIMAC forciert über das Networking hinaus die Bewusstseinsbildung von gemeinsamen globalen Entwicklungen und stärkt so die Kulturmanagementforschung insgesamt“, ist Dr. Prof (FH) Verena Teissl überzeugt. Konferenzteilnahmen stärken so auch die internationale Ausrichtung und das Standing der FH Kufstein Tirol.

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