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Erster ESG-Award an der FH Kufstein Tirol verliehen

  • 07.04.2025
  • Allgemein
Gruppenfoto der Preisträgerinnen des ESG-Awards 2025 mit der Fachjury, Prof. (FH) DDr. Mario Situm, MBA, und Dir. Klaus Felderer von der Sparkasse Kufstein. | © Matthias Höck
© Matthias Höck

Die stolzen Siegerinnen des ESG-Awards zusammen mit der Fachjury, vertreten durch Prof. (FH) Dr. Kristina Kampfer (vordere Reihe, erste von links) sowie Mag. (FH) Hannes Widmann (zweite Reihe, erster von links). Weiters am Bild: Asc. Prof. (FH) Mag. Monika Kohlhofer (vordere Reihe, zweite von links), Dir. Klaus Felderer (erste Reihe, rechts) sowie Prof. (FH) DDr. Mario Situm (dritte Reihe links) und Prof. (FH) Dr. Claudia Stura (dritte Reihe rechts).

Premiere für eine zukunftsweisende Auszeichnung: Die Fachhochschule Kufstein Tirol und die Sparkasse Kufstein würdigten mit dem erstmals vergebenen ESG-Award herausragende Abschlussarbeiten, die sich mit den Themen Umwelt, Soziales und verantwortungsvolle Unternehmensführung auseinandersetzen.

Insgesamt wurden 15 Bachelorarbeiten und elf Masterarbeiten eingereicht. Die Auswahl der prämierten Arbeiten erfolgte in einem mehrstufigen Bewertungsverfahren durch eine Fachjury aus Vertreter:innen der Fachhochschule Kufstein Tirol und der Sparkasse Kufstein. Diese setzte sich aus Mag. (FH) Hannes Widmann, MSc, Prof. (FH) Dr. Kristina Kampfer und Alexandra Leber zusammen und stellte mit ihrer Expertise die Qualitätssicherung und Fairness der Bewertung sicher.

Der ESG-Award wurde von der Sparkasse Kufstein ins Leben gerufen, um herausragende Bachelor- und Masterarbeiten im Bereich ESG (Environmental, Social & Governance) zu fördern. Teilnahmeberechtigt waren Arbeiten, die seit dem 30. September 2022 mit Sehr gut oder Gut benotet wurden. Insgesamt wurde ein Preisgeld von 2.650 Euro vergeben.

Mag. (FH) Hannes Widmann (links im Bild) im Gespräch mit Dir. Klaus Felderer, Vorstand der Sparkasse Kufstein. | © Matthias Höck
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Mag. (FH) Hannes Widmann, Leitung Marketing und Personalentwicklung bei der Sparkasse Kufstein (links im Bild) im Gespräch mit Dir. Klaus Felderer, Vorstand der Sparkasse Kufstein

Die feierliche Preisverleihung fand am 1. April 2025 im Innovationsraum Kufstein statt. Dir. Klaus Felderer, Vorstand der Sparkasse Kufstein, eröffnete die Veranstaltung mit begrüßenden Worten. In seiner Rede ging er auf die aktuellen geopolitischen Umbrüche ein und unterstrich dabei die immense Bedeutung von ESG-Themen – sowohl für die Bankenpraxis als auch für die gesamte Gesellschaft. Besonders hob er das Engagement aller Teilnehmenden hervor und sprach den Preisträger:innen ein großes Lob aus.

FACTBOX: DER EXCELLENCE AWARD BANKING & ESG

Um das starke Engagement von Studierenden auch künftig sichtbar zu machen, werden der ESG-Award und der Banking Award ab sofort unter dem gemeinsamen Namen „Excellence Award Banking & ESG“ weitergeführt. Damit wird die Bedeutung beider Themenbereiche – nachhaltiges Wirtschaften und Finanzwissen – in einem ganzheitlichen Format vereint. Die 4. Ausschreibung zum Banking Award sowie die 2. Ausschreibung zum ESG Award sind bereits angelaufen. Weitere Informationen sowie die Möglichkeit zur Einreichung sind unter den Links zu finden. 

Prof. (FH) DDr. Mario Situm, Studiengangsleiter an der FH Kufstein, übernahm die Vorstellung der prämierten Arbeiten und rief die Preisträgerinnen auf die Bühne. Die Vielfalt und Tiefe der eingereichten Themen zeige, wie intensiv sich Studierende bereits mit Fragen der Nachhaltigkeit und gesellschaftlichen Verantwortung beschäftigen, so Situm.

Preisträger:innen Bachelorarbeiten:

1. Platz: Franziska Pohl (Studiengang Sport-, Kultur- & Veranstaltungsmanagement)

Expectations and Satisfaction of Generation Z Event Attendees with Green Event Practices at Music Festivals

Mit ihrer Analyse der Erwartungshaltung junger Festivalbesucher:innen traf die Arbeit von Pohl einen Nerv der Zeit. Anhand von Fokusgruppen zum Frequency Festival wurde aufgezeigt, wie wichtig ökologische Maßnahmen für Generation Z sind – auch wenn das Festivalerlebnis an erster Stelle steht. Erwartet wird jedenfalls ein ökologisches Mindestmaß, etwa durch Mülltrennung oder Pfandsysteme. Besonders wirksam seien laut Teilnehmer:innen einfache, sichtbare Maßnahmen. Die Arbeit zeigt, wie Nachhaltigkeit subtil, aber effektiv in Eventkonzepte integriert werden kann.

2. Platz: Christina Haderer (Sport-, Kultur- & Veranstaltungsmanagement)

Motive von ehrenamtlich Engagierten und ihr Einfluss auf eine langfristige Verbleibentscheidung im Non-Profit-Bereich

Die Herausforderung, ehrenamtliches Engagement langfristig zu sichern, beleuchtet Haderer in ihrer Arbeit anhand der österreichischen Bergrettung. Ihre fundierte Befragung zeigt: Neben altruistischen Werten ist vor allem das Verständnismotiv – also Lernen und persönliche Entwicklung – ausschlaggebend für das Commitment von Freiwilligen. Daraus leitet sie konkrete Handlungsempfehlungen für das Management von Non-Profit-Organisationen ab, die stärker auf individuelle Motivlagen eingehen sollten.

3. Platz: Birgit Pajek (Marketing & Kommunikationsmanagement)

Zwischen Täuschung und ehrlicher Nachhaltigkeit: Greenwashing und Green Marketing in der Fast-Fashion-Industrie

Greenwashing in der Modeindustrie ist das zentrale Thema dieser Arbeit. Pajek zeigt anhand einer Umfrage mit 450 Teilnehmenden, wie Konsument:innen auf Nachhaltigkeitskommunikation und wie sensibel sie auf irreführende Aussagen reagieren. Marken, die sich transparent und authentisch positionieren, werden langfristig positiver bewertet. Die Arbeit liefert wertvolle Einsichten für Marketingverantwortliche und plädiert für klare gesetzliche Rahmenbedingungen gegen Greenwashing.

Preisträgerinnen Masterarbeiten:

1. Platz: Veronika Gassner (International Business Studies)

SME Sustainability Reporting at EU Level: A Proposal Based on an Analysis of German Small and Medium-sized Entities’ Reporting Patterns

Wie KMU in Zukunft den steigenden Anforderungen der EU-Nachhaltigkeitsberichterstattung begegnen können, steht im Mittelpunkt dieser Arbeit. Gassner analysierte vorbildhafte Berichte deutscher Unternehmen und entwickelte darauf aufbauend ein kompaktes, praxisnahes Modell, das speziell auf die Bedürfnisse kleiner Betriebe zugeschnitten ist. Ihr Konzept fördert nicht nur Transparenz, sondern auch Wettbewerbsfähigkeit – und leistet damit einen wertvollen Beitrag zur Umsetzung der CSRD-Richtlinie in der Praxis.

2. Platz: Helena Jovanovic (International Business Studies)

Evaluation of the Financial and Sustainability related Performance of Europe’s Leading Airlines 2020–2022

Die wirtschaftliche und nachhaltige Performance europäischer Airlines untersuchte Jovanovic mit einem kombinierten Analyseansatz. Neben klassischen Finanzkennzahlen analysierte sie ESG-Indikatoren und entwickelte ein Ranking mittels TOPSIS-Verfahren. Zwar zeigte sich kein starker Zusammenhang zwischen ESG und Profitabilität – jedoch ein negativer Zusammenhang bei hohem ESG-Risiko. Ihre Arbeit plädiert für mehr Transparenz und Einheitlichkeit in der ESG-Berichterstattung von Unternehmen.

3. Platz: Christina Schoder (Energie- & Nachhaltigkeitsmanagement)

Hürden und Lösungswege beim Ausbau von Windenergie auf bestehender Infrastruktur in Skigebieten

Die Idee, Windkraft auf vorhandenen Infrastrukturen in Skigebieten zu nutzen, steht im Fokus dieser innovativen Masterarbeit. Schoder untersuchte Machbarkeit, gesellschaftliche Akzeptanz und wirtschaftliche Realisierbarkeit solcher Projekte. Ihr Ergebnis: Technisch machbar, ökologisch sinnvoll – wirtschaftlich aber derzeit noch schwierig. Ihre Empfehlungen zielen auf bessere Fördermodelle, gezielte Forschung und eine nachhaltige Nutzung alpiner Energiepotenziale.

Wir gratulieren allen Teilnehmer:innen und Preisträgerinnen – ihr Engagement für eine nachhaltige Zukunft ist inspirierend und verdient höchste Anerkennung.

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