Studienreise nach Lissabon: Einhörner und Coding Schools
- 21.06.2023
- International

Die Studierenden des Masterstudiengangs Web Communications & Information Systems bei ihrem Besuch der Universidade NOVA de Lisboa.
Studierenden des Masterstudiengangs Web Communication & Information Systems verbrachten eine Woche in der portugiesischen Hauptstadt und besuchten zahlreiche Unternehmen.
Tag 1: Advantage Austria | 42 Coding School | Start-Up Lisboa
Zum Auftakt der einwöchigen Reise besuchten die Studierenden das Büro von Advantage Austria, der Außenwirtschaftsorganisation der Wirtschaftskammer Österreich. Esther Maca, João Gomes und Christina Riediger führten die Gruppe in die Besonderheiten des Landes und der portugiesischen Wirtschaft ein – ein hilfreicher Auftakt für das anstehende Programm.
Als nächstes auf dem Programm stand ein Besuch der 42 Coding School – intern auch die Zukunft der Bildung genannt – an ihrem erst kürzlich eröffneten Standort in Lissabon. Hier bekamen die Kufsteiner Studierenden spannende Einblicke in alternative Möglichkeiten, das Programmieren zu lernen. Zwei 18-jährige Studierende aus der Ukraine begleiteten die Reisegruppe und führten durch die Räumlichkeiten. In dem großen Shared Office fanden sich nicht nur Arbeitsbereiche, sondern auch Flächen zum Tischtennis spielen und entspannen sowie eine große Dachterrasse, die allen Studierenden der 42 Coding School tagsüber zur Verfügung steht. Das Konzept der Bildungseinrichtung basiert auf Project Based Learning, bei dem die Studierenden ihre Projekte und Tests in ihrem eigenen Tempo absolvieren können. Die Ausbildung ist kostenfrei, jedoch tragen die Studierenden die Verantwortung für ihren Lernfortschritt.
In den angrenzenden Räumlichkeiten besuchten die Studierenden im Anschluss ein weiteres portugiesisches Start-Up: Miles In The Sky. Einer der Gründer, Ricardo Pereira, erläuterte den Ansatz des jungen Unternehmens, moderne Bildung mit einer Reihe von Tools und Dienstleistungen für verschiedene Organisationen auf sehr agile Weise zu unterstützen.
Die letzte Station für den ersten Tag war Start-Up Lisboa, ein Hub für viele erfolgreiche Unternehmensgründungen. Pedro Teixeira berichtete über die Geschichte, den aktuellen Stand und die Zukunft des Ansatzes zur Unterstützung von Unternehmen, die entweder in Lissabon gegründet werden oder nach Lissabon kommen, um ihr Geschäft auszubauen. Für die Studierenden war es beeindruckend zu erfahren, dass die Stadt so viele erfolgreiche kleine und große Unternehmen hervorgebracht hat, sodass sie sich selbst sogar als Einhorn-Fabrik bezeichnet. Als Einhorn wird ein Start-Up bezeichnet mit einer Bewertung von über einer Milliarde US-Dollar, dessen Anteile nicht an der Börse gehandelt werden.
Tag 2: Outsystems
Nachdem die Studiengruppe bereits das Konzept der portugiesischen Einhörner kennengelernt hatte, bekamen sie zweiten Tag die Möglichkeit, eines zu besuchen. Die Gruppe ist zu Gast bei Outsystems, einem aus Portugal stammenden und mittlerweile global agierenden Unternehmen, das sich auf Low-Code-Lösungen spezialisiert hat. Einer der Gründer, Rodrigo Sousa Coutinho, erklärte den Wissbegierigen auf sehr einladende und authentische Weise die Geschichte von Outsystems von den Anfängen bis zur Gegenwart. Rodrigo betonte, dass das Produkt ein zentrales Problem der Tech-Welt löst und es ihn selbst wundert, warum niemand vor ihnen auf die Idee kam, eine Low-Code-Plattform dieser Art anzubieten. Sofia Alves, Senior Director for People Development, gab anschließend interessante Einblicke in die Kultur des Unternehmens und die lebhafte Diskussion mit den Studenten beleuchtete die Arbeitsweise von Einhorn-Unternehmen. Bemerkemswert war, dass die Unternehmenskultur von den Mitarbeitern nicht als abstrakt wahrgenommen wird, sondern dass die Key Values, die das Unternehmen lebt, von den Gründern selbst in einem Buch verschriftlicht wurden.
Tag 3: Universidade NOVA de Lisboa | agap2IT
Am dritten Tag erkundeten die Studierenden die akademische Welt in Lissabon mit einem Besuch der Information Management School (ISM) an der NOVA Universidade Lisboa. Die Gruppe hatte die Gelegenheit, einige Einblicke in die akademischen Programme und Forschungsaktivitäten der ISM zu bekommen und diese mit dem Bildungssystem und den Programmen in Österreich zu vergleichen. Es war nicht verwunderlich, dass eine Reihe von Ähnlichkeiten festgestellt werden konnten, aber auch einige Unterschiede. Was die Studierenden am meisten überrascht hat, war, dass alle Kurse auf Englisch stattfinden. Wenn 100 Prozent der Klasse Portugiesisch sprechen, ist der Unterricht manchmal in ihrer Muttersprache, die Materialien und die Prüfung werden jedoch trotzdem auf Englisch abgehalten.
Nach dem Mittagessen ging es weiter zur Firma agap2IT, einem Unternehmen der MoOngy-Gruppe. Nach einer Führung durch die inspirierend eingerichteten Büros erläuterte Goncalo Roque eingehend die Dienstleistungen und Produkte des Unternehmens, das unter anderem Outsourcing-Dienste und schlüsselfertige Lösungen anbietet. Es war nicht nur interessant zu erfahren, dass der Firmenname A Gap in IT (eine Lücke in der IT) die damalige Wahrnehmung der Gründer widerspiegelt, sondern auch Wissenswertes über die Verbreitung des Unternehmens in verschiedenen europäischen Ländern und die damit einhergehenden Herausforderungen kennenzulernen.
Tag 4: Accenture
Am vierten Tag führte die Reise in einen modernen Teil von Lissabon, der während der Weltausstellung 1998 in der Hauptstadt gebaut wurde. Heutzutage ist das Gebiet ein modernes Geschäftsviertel mit Einkaufszentren, touristischen Sehenswürdigkeiten und dem Veranstaltungsort des WebSummit, einer der wichtigsten jährlichen Technologiekonferenzen. Die Gruppe hat sich auf den Weg gemacht, um die portugiesische Niederlassung des globalen Beratungsunternehmens Accenture in ihren neu eröffneten Büros im Exeo Lumio Gebäude zu treffen. Mariana Reis und ihre Kollegen führten die Studierenden in die Welt der Technologieberatung ein und nahmen sich großzügig Zeit für alle Frage, bevor sie ihre modernen Büroräume präsentierten, die eine offene Atmosphäre mit flexiblen Arbeitsmöglichkeiten und eine Dachterrasse mit spektakulärem Blick auf die Umgebung boten. Der Tag endete am Platz der Nationen – ein passendes Symbol für die Gesamtidee der Studienreise.